Rückkehr zu legalem und sicherem Silvesterfeuerwerk 2022
Die größte Petition zum Thema Feuerwerk wurde zum vergangenen Jahreswechsel abgegeben: Es war der bunte Himmel, der von Millionen Bürgerinnen und Bürgern erleuchtet wurde - trotz Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk. Die laufende Debatte um Einschränkungen von Silvesterfeuerwerk hat weder mit Gesundheits- noch Umweltpolitik zu tun. Vielmehr geht es dabei um Ordnungs- und Kulturpolitik. Viele Bürgerinnen und Bürger freuen sich auf eine Rückkehr zu legalem und sicherem Silvesterfeuerwerk 2022. Der Bundesverband Pyrotechnik appelliert an Innenministerin Nancy Faeser, diese soziale Institution zu schützen und den Diskurs um Feuerwerk zu versachlichen.
Trotz des Verkaufsverbots von Silvesterfeuerwerk blieb der Himmel auch zum vergangenen Jahreswechsel nicht dunkel. „Das zeigt, dass Feuerwerk als Silvesterbrauch einen festen Platz in der Gesellschaft hat. Der Wunsch nach einem farbenfrohen Jahreswechsel mit sicherem, selbst gezündetem Feuerwerk ist ungebrochen groß“, sagte Verbandsvorstand Ingo Schubert. „Wer Feuerwerk als nicht zeitgemäß bezeichnet, geht an der Realität vieler Menschen in Deutschland und Europa vorbei“, so Schubert. „Bei den Forderungen nach Verboten geht es nicht um Gesundheits- oder Umweltpolitik. Kern der Debatte ist der Versuch, eine Kulturpraktik zu verbieten, die nicht dem eigenen Geschmack entspricht oder mit Gefahr und mangelnder Kontrolle verbunden wird“, sagt Schubert. „Tatsächlich ist selbstgezündetes Feuerwerk friedliche Feierkultur und Ausdruck von Lebensfreude.“
Vor diesem Hintergrund wurde die größte Petition in Sachen Silvesterfeuerwerk bereits von Millionen Menschen zum letzten Jahreswechsel abgegeben. Mit einem bunt erleuchteten Himmel über Stadt und Land brachten Menschen allerorts zum Ausdruck, wie wichtig ihnen die feurige Silvestertradition ist. In Anbetracht dessen appelliert der Bundesverband Pyrotechnik an die Innenministerin, den Silvesterbrauch zu schützen. “Die aktuelle Rechtslage schafft mit seinen restriktiven Regeln einen Interessenausgleich zwischen Menschen, denen Feuerwerk am Herzen liegt und jenen, die sich davon gestört fühlen”, sagte Ingo Schubert. Dies geschieht, indem die freie Verwendung von Feuerwerk auf wenige Stunden im Jahr beschränkt ist sowie durch strenge Sicherheitsprüfungen von frei verkäuflichem Silvesterfeuerwerk. „Wer auch diesen kurzen Moment der kollektiven Freude verbieten möchte, handelt nicht aus Motiven des Umweltschutzes, sondern aus Intoleranz”, so Schubert.
Dies gilt auch für die gestern von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) an das BMI übergebenen Unterschriftenlisten. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung von etwa dreißig Onlinepetitionen, welche seit über vier Jahren existieren und mehrfache Abstimmung ermöglichen. Im Ergebnis wird so die Beteiligung etwa 0,6% der Bevölkerung suggeriert. Die Petitionstexte enthalten eklatante Fehlinformationen bspw. zur jährlich durch Feuerwerk emittierten Feinstaubmenge oder zum Krefelder Zoobrand 2019/20, der nicht durch Feuerwerk verursacht wurde. “Wir sehen hier mitnichten ein Meinungsbild der Bevölkerung, sondern das Ergebnis einer vier Jahre währenden Kampagne der Deutschen Umwelthilfe zur Diffamierung eines sozialen Ereignisses und Kulturguts ohne schwerwiegenden Umwelteinfluss - oft unter massiver Verzerrung wissenschaftliche Erkenntnis” kommentiert Ingo Schubert. Umfragen belegen die Ablehnung des geforderten Verbots durch bis zu 80% der Bevölkerung.
Auch das Umweltbundesamt (UBA) stellt fest, dass Feuerwerksverbote praktisch nichts an der jährlichen Feinstaubbilanz ändern und empfiehlt kein grundsätzliches Verbot von Silvesterfeuerwerk. Das Bundesumweltministerium (BMU) hält eine solche Diskussion aus Gründen der Luftreinhaltung für ebenso unnötig. Der Bundesverband Pyrotechnik legte derweil eine Analyse zur Verletzungsinzidenz von Feuerwerk vor, in der die bekannten wissenschaftlichen Studien zum Thema ausgewertet werden. Daraus geht eine Inzidenz von 1,8 – 2,5 Fällen pro Notaufnahme und Jahreswechsel hervor. Das Narrativ einer hohen Verletzungsgefahr durch zugelassenes Feuerwerk ist schlicht nicht haltbar. “Wir erwarten von Innenministerin Nancy Faeser, dass Entscheidungen über die Regulierung von Feuerwerk auf eine solide empirische Grundlage gestützt werden. Die Abwägung zwischen verschiedenen Rechtsgütern darf nicht auf Basis gefühlter Wahrheiten erfolgen. Eine Einschränkung kultureller Praktiken darf keine Frage möglichst langer Unterschriftenlisten sein”, so Schubert.
Publikation des bvpk zur Hospitalisierungsinzidenz durch Feuerwerkskörper [PDF, 1,1MB]
https://media.bvpk.org/gesundheit/2021_bvpk_kurzinfo_verletzungen.pdf
Kurzinformation des bvpk zum ökologischen Fußabdruck von Feuerwerk [PDF, 2,8MB]:
https://media.bvpk.org/2021_bvpk_kurzinformation_umwelt.pdf
Zum Campaigning der Deutschen Umwelthilfe
https://bvpk.org/aktuelles/feuerwerk-feinstaub-who-duh
https://bvpk.org/aktuelles/feuerwerksverbot-deutsche-umwelthilfe
Positionspapier zu möglichen Einschränkungen von Feuerwerk im Kontext von Covid-19 [PDF, 61KB]:
https://media.bvpk.org/covid/20211129_positionspapier_covid_feuerwerk.pdf
Diese Meldung als PDF [240KB]
https://media.bvpk.org/presse/20220114_pm_silvesterfeuerwerk-petition.pdf
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